Das Museum Folkwang feiert seinen 100. Geburtstag und wir feiern mit!
Dienstag, 4. Oktober 2022, 13:45 Uhr per Zug ab Bahnhof Sinsen
Führung: 15:15 Uhr Museum Folkwang
Einkehr: 18:00 Uhr (Suvai, Essen)
Kosten: 20,00 EUR für Fahrt, Eintritt und Führung, ohne Imbiss
Schon zur ersten Jubiläums-Sonderausstellung waren wir da. "Renoir, Monet, Gauguin – Bilder einer fließenden Welt", so lautete der Titel. Wir fuhren auch zur zweiten hin und ließen uns durch die Sonderschau führen. Anhand von etwa 250 Meisterwerken des Expressionismus zeichnet die Ausstellung die vielfältigen Verbindungen zwischen KünstlerInnen und Museum nach und beleuchtet das Sammlungs- und Ausstellungsgeschehen rund um diese Kunstrichtung im 20. Jahrhundert.
In Hagen gründete Karl Ernst Osthaus 1902 das Museum Folkwang („Halle des Volkes“). Er sammelte die Kunst seiner Zeit, um sie einerseits den Menschen durch Ausstellungen zugänglich zu machen und andererseits junge Künstler zu inspirieren. Besonders faszinierten ihn expressionistische Bilder. Das Hagener Kunstmuseum wurde schnell eins der wichtigsten in Deutschland!
Bereits 1907 stellten hier die Mitglieder der Münchner Künstlergemeinschaft Brücke ihre Werke aus (z.B. Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rotluff – nur Männer).
1912, nur ein Jahr nach ihrer ersten Ausstellung in München, waren auch Bilder der KünstlerInnen des Blauen Reiter schon in Hagen zu sehen: Alexej von Jawlensky, Wassily Kandinsky, August Macke,
Franz Marc, Gabriele Münter. Sie alle setzten sich mit dem Verhältnis von Mensch und Natur in Zeiten der Industrialisierung auseinander.
1913 folgte die erste große Wanderausstellung zum Werk Paula Modersohn-Beckers (1876-1907), die 1905 in Hagen Station gemacht hatte, begeistert von dem, was sie dort zu Gesicht bekam.
Als Osthaus 1921 starb, wurden seine Bilder für die Stadt Essen erworben und mit der Sammlung des dortigen Kunstvereins zum neuen Museum Folkwang.
Der zweite Teil der Ausstellung dokumentiert, wie das Museum Folkwang in die Fänge der nationalsozialistischen Kunstauffassung geriet: 1400 Werke, vorrangig expressionistische, diffamierte man als „entartet“. Sie wurden nach 1937 verkauft – devisenbringend – oder zerstört. Eine besondere Rolle nimmt hier Emil Nolde ein, der seit den 1920er Jahren eng mit dem Museum verbunden war und gehofft hatte, der Expressionismus könne zur Kunst der Neuen Zeit werden. Dem war nicht so.
Nach 1945 wendete sich das Blatt: die „entarteten“ Künstler standen bald wieder hoch im Kurs. Schon 1948 wurden Bilder von Heckel, Nolde, Rohlfs und Schmitt-Rottloff ausgestellt, wenn auch in Ausweichquartieren; erst 1958 war der Neubau des im Krieg zerstörten Museums bezugsfertig.
Der letzte Teil der Ausstellung widmet sich exemplarisch dieser neuen Phase: Durch Ankäufe, Stiftungen und Schenkungen konnten nun einige Werke zurückgekauft, andere neu erworben werden.
Begeistert von der Kunst, die so viel Farbigkeit, Freiheit, Freude und Lebenswillen ausstrahlt, ließen die Sinsener schließlich bei südindisch-srilankischen Köstlichkeiten den Tag ausklingen.
Kulturverein sinsener art.
Vorsitzende: Dr. Elke Heck
Holunderstraße 28
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sinsener-art@web.de
Kassenwartin: Marion Stark