9.8.2018: Es läuft wie geschmiert - Fahrradtour nach Dorsten

 

Start für die Fahrradfahrer: 13:00 Parkplatz des TUS05 Sinsen, Schulstrasse 49           Treffpunkt für die Nichtfahrradfahrer: 15:00, Brunnenplatz Hervest-Dorsten

Beginn der Führungen: 15:00                       Rückkehr in Sinsen: 19:30                               Kosten für Vereinsmitglieder:  6 EUR/  für Nichtmitglieder: 9 EUR

 

 

Kunst, Kohle, Kolonie .....

 

 

1. Radtour

 

Auf einer wunderbar ausgetüftelten 45 km langen Strecke radelten die Sinsener Kunstfreunde nach Dorsten - durch schattiges Grün, einige Bahntrassen, unter Vermeidung von Verkehrsstraßen und Regenschauern. Danke, Bernhard, für die Planung!

 

2. Kolonie

 

Um Arbeitskräfte von nah und fern für die neue Zeche Fürst Leopold  anzulocken, wurden 1912 - 1920 in Dorsten-Hervest Wohneinheiten für 800 Familien gebaut. Diese Zechenkolonie steht seit 1987 immerhin teilweise unter Denkmalschutz und versprüht seit über hundert Jahren ihren ganz eigenen Charme. Unter fachkundiger Leitung wurde uns die architektonische Konzeption dieser Gartenstadt verdeutlilcht: Hatte es der Kumpel unter Tage eng und schwarz, sollte er es über Tage weit, licht und grün haben - die sozialen und politischen Intentionen liegen auf der Hand. Unterschiedliche Häusertypen wurden an verschlungenen Wegen städtebaulich reizvoll angeordnet und mit großen Vor- und Hintergärten versehen. Auf das Gemüse und die Tiere, die sie dort halten konnten, waren die Familien angewiesen. Freitreppen, Erker, Giebel, verschiedenste Fenster, Straßen in unterschiedlicher Breite, freie Flächen und Höfe sind wesentliche Merkmale dieser Gartenstadtsiedlung mit dem ehemaligen Marktplatz, dem Brunnenplatz, als Mittelpunkt. Die Skulptur im Brunnen verweist auf die typischen Haustiere der Bergleute: Ziege, Schwein, Gans, Taube.

 

3. Kohle

 

Auf der fußnahen Zeche Fürst Leopold besichtigte die Gruppe zunächst die Lohnhalle mit Werken Tisa von der Schulenburgs.

Weiter ging es in die Kaue. Über 800 Drahtkörbe hängen noch am 'Kauenhimmel': mittels Ketten wurde in ihnen die verschmutzte und auch die saubere Kleidung gesichert.

Im Doppelfördermaschinengebäude wurde für uns die imposante Zwillings-tandemdampffördermaschine in Betrieb genommen.  Aus ca.870 m Tiefe beförderte sie von 1912 an bis ins Jahr 2008 mithilfe des Koepeprinzips Kohle und Kumpels.

 

4. Kunst

 

Qiwei Zhang ist ein chinesischer Künstler, der in Münster und Shanghai arbeitet.

 

"ES LÄUFT WIE GESCHMIERT“ heißt seine aktuelle Ausstellung, die in der Maschinenhalle der Zeche Fürst Leopold gezeigt wird. Zhang hat eigens für diesen spannenden Raum große Papierarbeiten angefertigt, die einen Dialog mit der historischen Funktion der Halle aufnehmen. Mit seiner Malerei greift er auch das Thema ‘2018 schließen Deutschlands letzte Steinkohle-Zechen’ auf, indem seine großen schwarz gemalten Gegenstände an den dunklen Energieträger erinnern.

 

4. Kulinarik

 

Einen entspannten Ausklang fand die Veranstaltung in der Gastronomie der Zeche Fürst Leopold. Besonders die Radfahrer - immerhin die größere Hälfte der Gruppe - mussten sich für den Rückweg stärken.




Impressionen von der Tour: