Zur alten Post nach Mülheim a. d. Ruhr
"Im Herzen wild"
die neue Ausstellung im Kunstmuseum
19. November 2024
Treffen: 14:00 Uhr Bahnhof Marl-Sinsen, Zug direkt nach Mülheim; Führung: 16:00 Uhr im Kunstmuseum Mülheim a. d. Ruhr; Einkehr: 18:00 Uhr im Alex; Kosten: 17,00 EUR für Bahnfahrt, Eintritt und Führung
Sechs lange Jahre war das Kunstmuseum Mülheim wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Seit Mai diesen Jahres kann die Kunst des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts wieder besichtigt werden. In wenigen Minuten gelangt man weitgehend trockenen Fußes durch Einkaufsarkaden vom Bahnhof aus dorthin.
1909 gegründet, ist dieses Museum eines der ältesten in Deutschland und Teil des Netzwerkes der einundzwanzig RuhrKunstMuseen, die als gemeinsames Ziel die Sichtbarkeit der Museen im Ruhrgebiet haben. Viele dieser Museen standen schon auf unserer Exkursionsliste. Nach etlichen Umzügen und Provisorien befindet sich das Museum Mülheim heute in der denkmalgeschützten ehemaligen kaiserlichen Hauptpost im Zentrum der Stadt. Der dekorative Wandfries und die verblendeten Säulen aus grün glasiertem Mosaik erinnern in der Eingangshalle noch an damaligen Zeiten. Hier befanden sich einst die Postschalter.
„Im Herzen wild“, das ist das Thema der neuen Sammlungspräsentation, bei der 150 Werke der Städtischen Sammlung mit den hochkarätigen Werken der Sammlung Ziegler in einen direkten Dialog treten. Karl Ziegler (1898–1973) war Chemiker und Nobelpreisträger. Dabei stehen die farbenfrohen Bilder von KünstlerInnen der drei Bs – Brücke, Bauhaus, Blauer Reiter – im Mittelpunkt. Sie scheuten sich nicht, mit den Konventionen des herrschenden Kunstbetriebs zu brechen, ließen sich nicht unterkriegen. Kühe etwa erschienen leuchtend rot und gelb (Franz Marc), Landschaften als knallige Farbflecken. Diese sogenannte Klassische Moderne hat bis heute nichts von ihrem Reiz verloren!
Die Suche nach neuen Wegen und Formen spiegelt sich auch in den noch moderneren Werken in den Obergeschossen: SAMMLUNG + führt mit bekannten und weniger bekannten Namen in thematischen Räumen die Auseinandersetzung mit der Sammlung ab 1945 fort; auch die ehemalige Wohnung des Postmeisters wird bespielt. Mit medialer Vielfalt geht es um Umbrüche, Wendepunkte, gesellschaftliches Zusammenleben, Zukunftsfragen und Perspektivwechsel. Pointierte, auch humoristische Werke veranschaulichen die revolutionäre Kraft von Kunst – und unterstreichen bisweilen die These von Josef Beuys: „Demokratie ist lustig.“
Recht lustig ging es nach dem Genuss für die Augen dann kulinarisch weiter, beim Alex fast gegenüber. Alle 35 TeilnehmerInnen erhielten die vorbestellten Lieblingsessen, denn natürlich – perfekte Organisation – hatte Bernhard die Liste dazu parat. Und da der durchgehende Zug nach Sinsen nicht im Minuten-, sondern im Stundentakt fährt, mit lediglich acht im Fahrplan nicht vorgesehenen Minuten, blieb genug Zeit für vertiefende Gespräche.
Ein anregender, lebhafter, knallbunter Kunstgenuss an einem blöden, grauen, nasskalten Novembertag!
Kulturverein sinsener art.
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Kassenwartin: Marion Stark